Meine Lebensgeschichte

von

Kathrin Pachinger

Ich glaube daran, dass jeder Mensch diesen Funken, dieses Licht in sich trägt.

Indem ich mein eigenes Licht strahlen lasse, möchte ich Andere dazu inspirieren es auch zu tun.

Das war nicht immer so. Nein, überhaupt nicht. Es war ein schöner, langer Weg dorthin. Meine Meilensteine kurz zusammengefasst: Nachdem ich mein Studium als Textildesignerin beendet hatte, arbeitete ich als Designerin für mehrere große Modelabels. Ich hatte Freude an meiner Arbeit, war aber trotzdem ständig unzufrieden, ständig auf der Suche nach etwas. Alles war vernebelt.

„Nach mehreren Jobwechseln erkannte ich, dass ich meine Zufriedenheit nicht im Außen finde.“

Ich wollte einfach nur nicht ständig meine Zeit gegen Geld tauschen. Ich nahm mir eine Auszeit, reiste viel, machte ein Yogalehrerausbildung und nach und nach wurde mein Weg immer klarer. Es kamen viele neue Menschen in mein Leben, deren strahlendes Licht mich inspirierte. Nachdem ich begann einen Gang runter zu schalten, begann ich meinen Körper mehr zu spüren, meine Emotionen, Gefühle bewusster wahrzunehmen. Wenn ich meinem Herzen folge, dann ist da dieses bestimmte Gefühl. Ganz offen und weit, ganz licht und weich. Oft spielt die Tätigkeit dabei keine große Rolle. Vielmehr ist es wie man etwas tut.

Meine Bestimmung ist ein Prozess. Jeden Tag, jede Minute treffen wir Entscheidungen. Auch wenn ich dies nicht bewusst mache, so entscheide ich mich auch bewusst für etwas wenn ich keine Entscheidung treffe. Jede dieser Entscheidungen ist richtungsgebend.

Womit verdienst Du dein Einkommen und wie ist es gestartet?

Mein Haupteinkommen: Ich habe ein Unternehmen im Gesundheitsbereich auf Network Marketing Basis. Nebeneinkommen: als Yogalehrerin und Künstlerin. Natürlich musste ich mich anfangs im neuen Paar Schuhe der Selbstständigkeit zurechtfinden. Um mir diesen Umstieg so einfach wie möglich zu machen wählte ich bewusst das Arbeitsmodel Network Marketing aus. Neben geringem Startkapital fand ich so auch die Unterstützung von Menschen, die ähnliche Ziele, Ideale haben.

Oft kam die Frage „wie kannst du dich für Network Marketing engagieren?“. Warum nicht? Network ist zunächst neutral. Es sind die Menschen, die das System nutzen. Und diese entscheiden, ob sie es nutzen um Menschen in die Kraft zu bringen oder es für eigene Zwecke missbrauchen. Ich habe gelernt, dass man alleine durch Nachfragen, durch ein persönliches Gespräch schon viele Vorurteile und Missverständnisse ausräumen kann. Meist ist es nur Unwissenheit oder Angst, die uns Menschen vorzeitig urteilen lässt. Nachdem ich mich selbstständig gemacht habe fand ich es wahnsinnig schwierig auf Leute zu zugehen, Menschen davon zu erzählen was ich mache. Als Angestellte war das kein Problem. Doch nun wurde ich nervös. Viele Ängste kamen in mir hoch: Angst vor Zurückweisung. Angst zu Scheitern, nicht anerkannt zu werden. Ich habe versucht dagegen anzukämpfen. Durch dieses Ankämpfen, dieses Unterdrücken wurde das beklemmende Gefühl immer größer. Das ging so weiter bis ich die Einsicht hatte mich diesen Ängsten zu stellen, diesen Ängsten Freiraum zu geben. Der erste und wichtigste Schritt ist es mal überhaupt solche Gefühle wahrzunehmen und sich zu fragen „Was macht das mit mir?“. Und nach und nach wurden sie weniger …

Im Nachhinein hat dieser Prozess viel Klarheit in mein Leben gebracht. Viele waren irritiert, konnten mit meinem neuen Arbeitsfeld nichts anfangen. Es kamen Vorurteile, Kritik auf. Ich musste Lernen das nicht persönlich zu nehmen.

Warum glaubst du, erlebt jeder von uns diese schwierigen Zeiten?

Weil wir nur durch die eigene Erfahrung wahres Mitgefühl entwickeln können.

Kathrin Pachinger auf Reisen

Natürlich geht der Prozess immer weiter. Gerade übe ich mich in meiner Geduld, erwartungsfrei zu Geben und mich selbst und das Leben nicht zu ernst zu nehmen… die wesentliche Motivation im Leben – und, das was es ausmacht – beschreiben für mich die Worte aus dem Auszug einer Rede Nelson Mandelas. Sie beinhalten so viel Kraft, Mut und Liebe.

„ … wenn wir unser Licht erscheinen lassen, geben wir anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch andere.“
– Nelson Mandela –

Ich glaube daran, dass jeder diesen Funken, dieses Licht in sich trägt. Indem ich mein eigenes Licht strahlen lasse, möchte ich Andere dazu inspirieren es auch zu tun.

Was berührt Dich?

Tiefes Mitgefühl und wenn ohne irgendeine Erwartung gegeben, geholfen wird.

Wofür schlägt dein Herz?

Für ein glückliches und friedvolles Miteinander. Für ein selbstbestimmtes Leben. Für das Unternehmertum. Das heißt nicht unbedingt eine große Firma, sondern eigenes Unternehmertum. Sich selbst organisieren können, frei zu leben.

So finde ich es ganz wundervoll, dass ich durch meine Tätigkeit Menschen einen Weg zeigen kann eigenständig und selbstbestimmt zu leben. Wo lernen wir im „normalen“ Bildungssystem wirkliches Unternehmertum? Das heißt nicht unbedingt eine große Firma, sondern das eigene Unternehmertum. Sich selbst organisieren können, selbst darüber zu entscheiden was man denken möchte, wie man handeln möchte. So versuche ich auch meinen Alltag zu gestalten. Neben den freien Tagen versuche ich meine Arbeitstage bewusst in Fokus und Orgatage einzuteilen. Meine Tätigkeitsfelder sind sehr vielseitig, darum ist es sehr hilfreich neben meinem kreativen Chaos somit eine Struktur zu schaffen. Ein Orgatag könnte zB. Kundentermine, Betreuung meiner Geschäftspartner, Administratives (zum Glück hält sich das in Grenzen) beinhalten. Ein Fokustag der Besuch einer Yogastunde, Lesen, Mediation. Im Grunde alles, was dazu beiträgt meine Stärken zu Stärken und alles was ich nicht mehr haben möchte loszulassen.

Worin verlierst du dich?

In kreativen Prozessen. Wenn ich zum Beispiel Male spielt Zeit keine Rolle.

Was mir gut tut oder nicht, zeigt mir meine Intuition. Und wenn ich mal falsch liege dann versuche ich es dankend als Lektion anzunehmen. Mit groben Zielen vor Augen fällt es mir leichter zu Dingen ja oder nein zu sagen. Ich frage mich dann einfach „bringt mich das was ich gerade tu meinem Ziel näher oder nicht?“.

Was waren für Dich wichtige Helfer und Orientierungen?

Mein Lebensgefährte, meine Geschäftspartner und Yoga.

Was bedeuten für dich Begegnungen und Menschen allgemein?

Liebe, Mitgefühl, Glück und Lehrmeister.

Es hat sich viel geändert durch meinen Prozess: Ich lebe bewusster, weiß die gemeinsame Zeit mit meiner Familie und Freunden mehr zu schätzen. Habe damit aufgehört Andere ständig verändern zu wollen und versuche einfach selbst als Beispiel voran zu gehen. Das fängt beim Kauf von regionalen, biologischen Lebensmitteln an und fließt in viele andere Bereiche meines Alltags ein.

Ich werde immer feinfühliger. Unter anderen hilft mir die Yoga Asana Praxis dabei sehr – in Bewegung den eigenen Körper mit Hilfe der Atmung wahrzunehmen. Ich nehme Energie aus gutem Schlaf, gesunder Ernährung und Freiräumen, die ich mir bewusst einteile. Früher bin ich leidenschaftlich gerne gelaufen, dachte ich brauche Anstrengung, muss mich so richtig auspowern um den Stress den ich hatte abzubauen. Ich lief täglich, trainierte für Halbmarathons, … bis ich merkte, dass ich mich damit nur ablenken möchte um mich nicht mit mir selbst auseinandersetzen zu müssen. Es war ganz einfach ein Zeichen dafür, dass ich vor etwas fliehen wollte.

Jetzt übe ich mich in meiner Geduld, erwartungsfrei zu Geben und mich selbst und das Leben nicht zu ernst zu nehmen. Ich bin zufrieden mit mir.

Kathrin sitzt

„ … ich übe mich darin mich anzunehmen wie ich bin. Oft mal auch mit einem Schmunzeln auf den Lippen.“

Nur wenn wir in uns selbst den Frieden tragen können wir Frieden auf dieser Welt erst überhaupt entstehen lassen. Einen sehr bewegenden Moment hatte ich vor Kurzem als ich während eines 10-tägigen Vipassana Retreats ohne äußerlichen Grund ein tiefes Gefühl von Glück spürte.

Was macht dich traurig?

Traurig macht mich wenn ich die Zeitung aufschlage, Nachrichten höre und nur negative Information auf mich hereinprasseln. Anstatt den Menschen Mut zu geben werden wir durch Angst machen klein gehalten. Weil ich das Gefühl so gut kenne macht mich ebenso traurig, dass so viele junge Menschen nicht wissen was sie mit sich und ihrem Leben anfangen sollen. Meiner Meinung nach kann uns ein Schulsystem, welches von den Preußen geschaffen wurde um Untertanen auszubilden, nicht mehr für das heutige Leben vorbereiten.

Was wünschst Du dir noch?

Ich bin vorsichtig mit Wünschen. Schließlich bedeutet das auch immer ein „Haben wollen“. Es ist alles da um glücklich zu sein.

So nutze ich das was da ist gerade für meine nächsten Schritte: Im Bereich der natürlichen Gesundheitsförderung bilde ich gerade ein Businessteam mit denen wir den europäischen Markt und darüber hinaus aufbauen werden. Daneben bereite ich eine Ausstellung meiner Bilder vor.

„Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest.“
– Mahatma Ghandi –